Perfektion: ist es Kunst oder Wissenschaft?

Trading-Schmankerl von Joe Ross
Perfektion: ist es Kunst oder Wissenschaft?

In der Trading-Literatur wird der ideale Trader in der Regel als diszipliniert beschrieben, als einen Menschen, der Regeln folgt, und der einen Tradingplan erstellt, an den er sich hält.

Der Handel verlangt eine sehr spezielle Art von Disziplin, es reicht nicht nur irgendeine Art von Disziplin. Generell neigen disziplinierte Leute zu Gewissheit und Sicherheit. Sie bevorzugen, sich nur mit Fakten auseinander zu setzen. Das jedoch ist nicht unbedingt die Art von Disziplin, die zum traden die beste ist. Menschen sind spirituelle Wesen und deswegen ist auch menschliche Intuition involviert. Märkte folgen keinen Regeln. Die Märkte sind wie sechs Tonnen schwere Dinosaurier, die sich bewegen, wohin und wann sie wollen.

Die Varianten der Märkte sind zahlreich, und es braucht einen intuitiven Geist, um alles zusammen zu fügen und einen vernünftigen Plan zu erstellen.

Ein beliebter und einfacher Weg ist, um Trader zu "klassifizieren", darauf zu achten, bis zu welchem Ausmaß sie in ihrem Leben eher der Typ Künstler oder Typ Wissenschaftler sind. Der Künstler denkt mehr in abstrakten als in konkreten Begriffen. Er oder sie besitzen eine intuitive Art, die Umwelt wahrzunehmen. Der Künstler sieht Realität als subjektive Wahrnehmung, wobei jede Person sich ihre eigene Realität erschafft.

Im Gegensatz dazu glaubt der Wissenschaftler, das es nur eine Wahrheit gibt, also nur eine objektive Realität. "Was man nicht messen kann, existiert nicht", das ist, was die meisten Wissenschaftler glauben. "Es gibt harte Fakten, und es ist möglich, diese zu entdecken". Wenn man bedenkt, das Menschen intuitive und intellektuelle Wesen sind, dann schließt diese Erkenntnis eigentlich aus, an den Markt rein wissenschaftlich heran zu gehen. Als Trader, Investor oder beides, sind Sie da mehr Wissenschaftler oder Künstler? Oder vielleicht eine Mischung aus beidem?

Manche Trader geben zu 90% einem wissenschaftlichen Ansatz des Tradings den Vorzug. Diese Trader sind im allgemeinen daran interessiert, ein computergestütztes Handelssystem zu entwickeln, das automatische Kauf und Verkaufsignale mit so wenig wie möglich Abweichungen generiert.
Hier könnte eine Falle für den Typ Trader vorliegen, der "paralysiert ist von der Analyse", eine "Krankheit" bei der sehr viel mehr Zeit mit dem Herumbasteln an Computerprogrammen vertan wird als zum traden genutzt wird. Es gibt Trader, die viel mehr Zeit mit dem Backtesting und der Datenbereitstellung zubringen, als sich für einen Trade zu entscheiden. Für diese Trader ist es nützlich daran zu arbeiten, mehr Ausgeglichenheit in ihr Trading zu bringen, indem sie etwas mehr menschliche Intuition in ihre Tradingprozesse einfließen lassen. Und für diese Leute ist es auch hilfreich zu trainieren, ihrer Intuition zu trauen und aktiv zu werden, anstelle vor Unsicherheit gelähmt zu sein.

Auf der anderen Seite des Traderspektrums befindet sich der Typ von Trader, für den "alles Kunst ist und es keine Theorie gibt". Seine Vorstellung vom Markt basiert komplett auf abstrakten Gefühlen und spontaner Stimulation durch Emotionen. Natürlicherweise funktioniert das sehr selten. Wenn auch ein intuitives Gefühl für den Markt nützlich sein kann, es ist jedoch essentiell, auf einige objektive Hilfsmittel zu achten, diese sorgfältig zu prüfen und dann eine einwandfreie, auf diesen Daten basierende Entscheidung zu treffen.

Was für ein Typ Trader sind sie? Wo passen Sie in das Spektrum zwischen Kunst und Wissenschaft. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um es herauszufinden, und passen Sie Ihre Tradingpersönlichkeit daran an. Sie werden feststellen, die richtige Mischung wird ihnen helfen, profitabler und beständiger zu handeln. Nach Ihrer Auswertung, wo genau Sie selbst einzuordnen sind, müssen Sie wissenschaftliches und künstlerisches in Ihrer Arbeit am Markt verbinden. Das ist es, weshalb ich der Meinung bin, egal was Indikatoren und andere Analysewerkzeuge mir erzählen, es reduziert sich am Ende auf folgendes "Trade was du siehst, nicht was du denkst!"

mit freundlicher Genehmigung
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