Freitag, 28. November 2008

Es ist der Vorgang, der wichtig ist

Es ist der Vorgang, der wichtig ist

Der Fokus auf die Olympischen Spiele früher in diesem Jahr sollte uns daran erinnern, dass es nicht der Preis ist, der zählt, sondern der Vorgang wie man ihn gewinnt. Olympische Athleten trainieren die meiste Zeit ihres Lebens, um in diesem "einen Moment des Lebens" ihre beste Leistung zu bringen. Das Ergebnis dieses einen Moments hat große Bedeutung. Die Ironie jedoch ist, dass sie wahrscheinlich gehemmt sein werden, wenn sie sich zu sehr darauf konzentrieren, in diesem einen Moment zu gewinnen.

Ein Sportler hat es so ausgedrückt, dass es wichtiger für ihn sei zu wissen, er habe sich so weit und gut wie möglich vorbereitet. Indem er wußte, dass er alles mögliche getan hatte, fühlte er sich selbstsicher; so selbstsicher, dass er, als er in dem entscheidenden Moment die Leistung bringen mußte, ein Gefühl der Leistung fühlte, unabhängig davon ob er das Gold gewann oder nicht.

Es ist sinnvoll, die gleiche Haltung auf das Trading zu übertragen. Konzentrieren Sie sich auf den Prozeß des Tradings. Stellen Sie sicher, dass Sie gut vorbereitet sind und dass Sie alles getan, was Ihnen möglich ist. Wenn Sie wissen, dass Sie versucht haben, Ihr Bestes zu geben und ein wertvolles Gefühl der Leistung produziert haben, dann werden Sie sich erfolgreich fühlen.

Wenn man die Märkte handelt, ist es unmöglich, das Ergebnis eines Trades zu wissen. Es gibt dort ein Element des Wechsels, und deshalb liegt dort Risiko vor. Die Märkte könnten für das Trading zuträglich seiin, aber auf anderen Seite vielleicht auch nicht. Sie können es nicht sicher wissen, bis Sie den Trade durchführen und das Ergebnis kennen. Das Einzige, was Sie wirklich kontrollieren können, besteht darin, wie Sie den Trade vorbereitet haben, und wie Sie den Trade ausführen und überwachen. Die Art und Weise, wie sich die Märkte verhalten, liegt außerhalb Ihrer Kontrolle, und so können Sie nur kontrollieren, was für Sie möglich ist, und akzeptieren, was Sie nicht kontrollieren können.

Da das Ergebnis nicht sicher ist, macht es wenig Sinn, sich alleine auf das Ergebnis zu konzentrieren oder ein Erfolgsgefühl davon abhängig zu machen, ob Sie gewinnen oder verlieren. Dazu kommt, dass Sie sich normalerweise ängstlich und unsicher fühlen, wenn Sie darüber nachdenken, ob ein Trade ein Gewinn oder Verlust sein wird. Sie werden am Ende begrenzte mentrale Energie verbrauchen, wenn Sie sich über etwas sorgen, worüber Sie wenig Kontrolle haben. Sie setzen Ihre Energie besser ein, wenn Sie sich auf den Vorgang der Vorbereitung für einen Trade konzentrieren. Es macht Spaß, über neue Trading-Strategien nachzudenken oder nach möglichen Setups zu scanen. Trading ist ein kreativer Prozeß. Es ist intellektuell herausfordernd und anspruchsvoll. Indem Sie sich auf den Prozeß des Tradings konzentrieren, werden sich ausfüllt fühlen. Und wenn Sie wissen, dass Sie wirklich Mühe in die Vorbereitung für den Tradingtag gesteckt haben, dann werden Sie ein Gefühl der Leistung haben.

Wenngleich es verlockend ist, sich auf die Ergebnisse unserer Trades zu konzentrieren, so lenkt das in der Regel doch nur ab. Es ist viel besser, sich auf den Prozeß des Tradings zu fokusieren. Das bedeutet, sich soweit sorgfältig auf die Trades vorzubereiten, dass Sie fühlen, Sie haben alles nur mögliche getan. Wenn Sie fühlen, dass Sie sich hinreichend vorbereitet haben, dann werden Sie sich auch selbstsicher fühlen. Und wenn der Zeitpunkt gekommen, dass Sie Ihre Trades ausführen und kontrollieren, dann werden Sie sich leichter fühlen, zuversichtlich und bereit, es mit den Märkten aufzunehmen.

Was genau ist notwendig im Vorgang der Entwicklung einer guten Strategie? Dies sind meine Schritte, die ich bestmöglich versuche umzusetzen:

* Ich schaue mir die Märkte an, um zu sehen, ob ich etwas finde, was für mich interessant aussieht. Manchmal fällt mir etwas sofort ins Auge; für mich sind das die besten Trades.

o Sehe ich einen Trend.
o Oder sehe ich eine Konsolidierung?
o Gibt es irgendwelche Nachrichten, die das beeinflussen könnten, was ich sehe? Erkenne ich ein einfaches Setup? (Ich benutze 5 Setups, die ich in meinen Seminaren und Einzelschulung lehre).

* Dann frage ich mich: Was ist das Potential für diesen Trade? Wieviel erwarte ich zu verdienen?
* Wenn es ein Setup ist, wie oft wiederholt es sich?
* Wenn es ein Setup ist, was ist das durchschnittliche Risiko, das ich bei diesem Setup eingehen muß, damit es zu einem großen Prozentsatz der Zeit für mich arbeitet?
* Aus dieser Sicht und mit Antworten auf die oben genannten Fragen entscheide ich dann, mit wievielen Kontrakten ich unter Berücksichtigung der aktuellen Margin-Anforderungen und meiner Kontogröße handeln kann.


mit freundlicher Genehmigung
http://www.ross-trading.de
http://www.ross-trading.de/newsletter/newsletter-bestellen.htm

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin Klaus,
kannst du dich an diese Aussage erinnern?
'keine methode,
ich muss halt dann schauen wenn ich mal grade zeit habe.'

Wie paßt diese Aussage zu dem Artikel hier?

Gruß Fred

Klaus hat gesagt…

moin Fred,

?
ich kann meine zeit halt nicht nach dem markt regeln, das ist fakt und damit muss ich leben.

von daher kann ich nur die charts anschauen wenn ich die zeit habe und sehen ob mir was ins auge springt was meinen vorstellungen entspricht.

ich sah eine leiste mit ausbruch die ich für handelbar hielt.
(die formationserkennung ist mein traning, meine vorbereitung auf den wettkampf)

die zeit um die eröffnung waren zwar nicht unbedingt die besten bedingungen, aber damit muss ich auch als sportler leben. kann nicht nur bei schönwetter zur olympiade gehen.

die erhöhung der vola am anfang kann genauso gut für mich wie gegen mich arbeiten. da ich mit schnellen kurszielen arbeite kann sie aber auch ein guter feund von mir sein. als 100 meter läufer brauche ich nur ein paar sekunden rückenwind, was der sturm davor oder danach macht ist mir egal.

aber im großen und ganzen hast du recht, deswegen ja auch mein schwerpunkt auf EOD trading. wo bei ich da beim jetzigen sturm viel mehr probleme mit dem wind habe weil ich von einem sprint zum marathon wechsel und ein regentag mich zurück wirft obwohl ich eigentlich gut aufgestellt war.

gruß
klaus

Anonym hat gesagt…

Moin Klaus,
ich denke auch, dass du beim daytraden, dadurch dass du noch andere Dinge zu tun hast, auf lange Sicht nur verlieren kannst. Ich denke es gehört mehr dazu als nur mal kurz auf den Chart zu schauen, etwas zu sehen und dann einen Trade platzieren. Deshalb bist du beim EOD Trading besser aufgestellt. Da kenne ich mich weniger aus. Du kannst es machen wie P. Hopp oder Topp, noch mal Glück gehabt der Bursche, aber ich denke du willst dich nicht auf dein Glück verlassen, sondern etwas langfristiges auf die Beine stellen. Setups gibt es bestimmt genug, du mußt dich nur trauen....lass mal sehen was du vor hast...
In dem Sinne, gute Trades
Gruß, Fred

Klaus hat gesagt…

moin Fred,

ich sage hie mal ein klares jein.

das zeitfenster das ich handele ist eigentlich egal.
nach meiner auffassung ist ein chart ein chart. wenn die zeitachse fehlt kannst du den chart immer noch handeln, wenn du den klare regeln hast.
und die klaren regeln fehlen mir leider bzw. sind nicht so klar formuliert das sie immer wieder zur anwendung kommen. und was natürlich auch fehlt ist eine aufzeichnung über die abgeschlossenen trades um überhaupt erst mal zu sehen wie es läuft.

gruß
klaus

Anonym hat gesagt…

Moin Klaus,
das ist ja schön und gut mit dem Zeitfenster. Aber beim 3 min Chart hast du deutlich weniger Zeit zum rausschauen aus dem Fenster :-) Wenn du ab und zu mal auf ein 3 min Chart gucken kannst, dann wirst du nicht alles sehen, was du sehen mußt um erfolgreich zu sein. Sieh's mal so: Während andere den ganzen Tag vor dem Schirm hocken um dann auf einen genauen Setup zu warten, sich alle Welt der Zeit nehmen können, sehen wie sch ein Chart entwickelt, kommst du daher, guckst mal über den Chart und gehst einen Trade ein. Wer hat da wohl bessere Chancen auf Erfolg, wenn ich bei den anderen (deinen Gegenspielern) gleiches Know How unterstelle? (Wobei das auch weit hergeholt ist, denn du kannst davon ausgehen, dass jemand, der täglich 6 bis 7 Stunden vor einem Chart hockt, ein besseres Know How als du besitzt) Für mich wäre diese Tatsache allein ein ko Kriterium für Traden im Minutenbereich. Auf Tagesbaisi sieht das schon ein bisschen anders aus. Da habe ich vom Schluß der Sitzung bis zur Wiedereröffnung jede Menge Zeit mir das Chart zu betrachten. Da ist dann wieder Waffengleichheit hergestellt.

Gruß Fred